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Zum Weltdiabetestag

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Jetzt bin ich schon seit einige Jahren Diabetiker. Typ 1. Damals aus auch von einem Israel-Urlaub wieder kam, alleine Silvester verbrachte und dachte ich müsste sterben. So dreckig ging es mir. Ich hatte einen unstillbaren Durst, der direkt wieder durch die Blase lief. Der Arzt vermutete erst einmal nichts, auch wenn eigentlich die Symptome alle Alarmglocken schlagen lassen sollte. Eigentlich kann man an den Symptomen sofort auf Diabetes schließen und ein Test mit dem Blutzuckermessgerät hätte sofort die Richtung vorgeben können.

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Jetzt bin ich schon seit einige Jahren Diabetiker. Typ 1. Damals aus auch von einem Israel-Urlaub wieder kam, alleine Silvester verbrachte und dachte ich müsste sterben. So dreckig ging es mir. Ich hatte einen unstillbaren Durst, der direkt wieder durch die Blase lief. Der Arzt vermutete erst einmal nichts, auch wenn eigentlich die Symptome alle Alarmglocken schlagen lassen sollte. Eigentlich kann man an den Symptomen sofort auf Diabetes schließen und ein Test mit dem Blutzuckermessgerät hätte sofort die Richtung vorgeben können. Auch ohne Glukosetest. Bei diesem muss man eine vorgegebene Menge Glukosesirup zu sich nehmen und in definierten Abständen wird der Blutzucker gemessen. Das wurde dann nach einigen Wochen mit mir getan. Nun gab es offiziell keine Zweifel. Ich hatte Diabetes. So haben sie mich nach Hause geschickt mit den Worten, ich sollte irgendwann mal einen Termin beim Diabetologen machen. Und bis dann? Der Diabetologe hatte natürlich keine Termine mehr frei. Denke ich heute darüber nach, kann ich es eigentlich nicht glauben wie damit umgegangen wurde. Nun steht man mit der Diagnose da, kein Arzt hat Zeit einem irgendwas zu erklären und der Zucker hat den Mount Everest erreicht. Gut das ich meine Eltern hatte, die beim Arzt Druck machten um mich sobald wie möglich zu versorgen. Der Diabetologe sah mich an und verschrieb mir irgendwelche Pillen. Gut das die nur bei Typ 2 Diabetes helfen, nicht aber bei Typ 1 Diabetikern. Die Diagnose “Typ 1” dauerte dann nochmal zwei Wochen. Bis ich endlich Insulin hatte um meinen Zucker zu senken verging da schon einige Zeit. Nach der Diagnose war mir sofort klar das ich einiges für meine Gesundheit tun wollte. Ich wollte mein Gewicht reduzieren und noch mehr darauf achten was ich esse. Meine vegane Ernährung war ohnehin schon eine große Hilfe. Seitdem habe ich über 20 Kilo verloren und gehe 5 mal die Woche laufen. Einfach so für mich. Ohne das ich die Bestrebungen hätte bei einem Marathon mit zulaufen. Ich genieße die frische Luft und die Natur um mich. Was manchmal schwer ist, der tägliche Kampf mit dieser scheinbar unheilbaren Krankheit. Das Gefühl das etwas mit dem eigenen Körper nicht stimmt. Das sich das Immunsystem gegen einen selber gerichtet hat. Irgendwie komisch das ganze.

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Diabetes Rant Posting

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Manchmal muss man seinen Unmut über bestimmte Sachen einfach rauslassen. Dieses Thema hat mich jetzt schon einige Tage beschäftigt und ich will mal aufschreiben wieso das so ist. Erstmal verstehe ich es nicht wieso ich als Diabetiker immer noch Geld für meine Medikamente bezahlen muss. Ich brauche diese Medikamente zum leben. Nehme ich sie nicht werde ich früher oder spät sterben. Auch jede einzelne Injektion ist wichtig und vor allem nötig.

Manchmal muss man seinen Unmut über bestimmte Sachen einfach rauslassen. Dieses Thema hat mich jetzt schon einige Tage beschäftigt und ich will mal aufschreiben wieso das so ist.

Erstmal verstehe ich es nicht wieso ich als Diabetiker immer noch Geld für meine Medikamente bezahlen muss. Ich brauche diese Medikamente zum leben. Nehme ich sie nicht werde ich früher oder spät sterben. Auch jede einzelne Injektion ist wichtig und vor allem nötig. Kaufe ich also eine Box mit Insulin bin ich locker zwischen zwanzig und dreißig Euro los. Manchmal frage ich mich wieso wir überhaupt Krankenkassenbeitrag bezahlen wenn noch nicht einmal lebenswichtige Medikamente kostenfrei für die Patienten sind.

Eine andere Geschichte sind die regelmäßigen Arzttermine. Zum Beispiel muss man als Diabetiker alle sechs Monate zur Augenuntersuchung, der sogenannte Retinopathie. Es herrscht eine erhöhte Gefahr der Erblindung. Das kann nur mit regelmäßigen Untersuchungen vorgebeugt werden. Diese war für mich sehr schmerzhaft und vor allem beeinträchtigend. Nachdem man Augentropfen bekommen hat wird ein großes Lupenglas direkt auf die Pupille gelegt und mit einer Lampe reingeleuchtet. Bei mir haben die Augen noch zwei bis drei Tage danach weh getan. Aus diesem Grund grauste es mir vor der nächsten Untersuchung.

Nun sass ich da im Wartezimmer…konnte vor Aufregung mein mitgebrachtes Buch lesen. Arztbesuche bedeuten für mich einfach Angst. Zu oft hieß es schon schlechte Nachrichten für mich. Als ich beim Arzt auf dem Behandlungsstuhl sass teilte er mir die gute Nachricht mit: Es gibt eine alternative Untersuchungsmethode. Ich könnte als wählen zwischen Schmerzen und die neue digitale Untersuchung. Diese kostet aber 25€ und wird nicht von der Kasse getragen. In diesem Moment war es mir relativ egal wieviel es kostet. Hauptsache er lässt diese Lupengläser in seinem Schrank. Also Geld gezückt und ab vor die digitale Kamera die mein Auge abfotografierte. Diese Untersuchung dauerte ca zwei Minuten. Zwei Minuten, 25 Euro. Danke deutsches Gesundheitssystem…



Fast ein Monat

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Nun ist es fast einen Monat her das ich wieder an der Nadel hänge. Insulin heißt meine Droge…und leider brauch ich es zum leben. Mindestens fünf mal pro Tag brauche ich die Injektion. Zweimal in den Oberschenkel und die restlichen Male in meinen Bauch. Es gibt Tage da schmerzt es mehr und an manchen Tage spüre ich es kaum. Ich produziere Plastikmüll in Massen. Jeder Blutzuckerteststreifen, jeder Nadel die nach jedem mal Stechen getauscht werden muss.

Nun ist es fast einen Monat her das ich wieder an der Nadel hänge. Insulin heißt meine Droge…und leider brauch ich es zum leben. Mindestens fünf mal pro Tag brauche ich die Injektion. Zweimal in den Oberschenkel und die restlichen Male in meinen Bauch. Es gibt Tage da schmerzt es mehr und an manchen Tage spüre ich es kaum. Ich produziere Plastikmüll in Massen. Jeder Blutzuckerteststreifen, jeder Nadel die nach jedem mal Stechen getauscht werden muss. Es ist zwar immer nur ein kleiner Stich…rechnet man es aber hoch auf ein ganzes Leben hört man schnell auf mit dem Überschlagen. Jeder Apfel wird zu einer Injektion. Eine Transformation an die man sich glaube ich niemals gewöhnen oder verstehen kann. Alle paar Tage verlässt einen der Mut zur Genauigkeit. Man vernachlässigt sein Diabtes-Tagebuch oder lässt Mahlzeiten aus nur um die externe Insulinzufur zu reduzieren. Auch wenn es mich alle paar Tage in Tiefen reißt darf man nicht aufgeben…und irgendwie glaub ich auch weiterhin an Wunder.



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