Was man hier oben sieht ist die HaKotel
HaKatan oder auch die
kleine Klagemauer genannt.
Die “Klagemauer” ist vielleicht eins der bekanntesten heiligen Städte
der Welt. Wer hat dieses Gebilde noch nicht auf Fotos gesehen? Es das
größte Heiligtum der Juden und das in der Stadt in der die drei großen
Weltreligionen zuhause sind. Ich erinnere mich noch gut an die ersten
Schritte die ich auf die Western Wall Plaza machte. Ich konnte meinen
Augen kaum glauben. Da war diese aus riesigen Sandsteinquadern
gefertigte Wand. Davor hunderte von betenden Menschen und wiederum davor
sehr viele Touristen die das Geschehnisse nur bestaunen konnten.
Darunter auch viele deutsche Touristen die das taten was sie am besten
können…meckern. Naja es war mir eigentlich egal..ich genoss den Moment
an sich. So ein Gefühl kannte ich zuvor nicht und das verwunderlich
ist…ich hätte nicht damit gerechnet das die alleinige Anwesenheit an
einer Mauer mir Tränen in die Augen schießen lies. Mit zittrigen
Schritten ging ich immer weiter nach vorne…schnappte mir eine der
weißen Kippahs die vor der Klagemauer auslagen. Es ist verboten den
inneren Bereich der Mauerplaza ohne Kopfbedeckung zu betreten. Mit
nervösen Fingern hielt ich die Kippah auf meinem Kopf…es war mir fast
unmöglich sie festzuhalten. Wenn ich ehrlich bin zählt dies zu den
größten Erlebnissen meines Lebens…mit nichts vergleichbar.
Was mir bis vor kurzem nicht klar war ist das es noch eine kleine
Klagemauer gibt. Die Klagemauer ist das Überbleibsel der äusseren
Tempelmauer aus der Zeit Herodes (also dem zweiten Tempel). Seit der
Zerstörung durch die Römer galt es als der Platz an dem Juden um den
zerströten Tempel trauern. Dadurch das Jerusalem immer wieder und wieder
zerstört und aufgebaut wurde ist das Israel in der Höhe immer wieder
gewachsen. Die Ursprüngliche Tempelanlage liegt also weit unter dem
Boden. Was man als Klagemauer überirdische sehen kann sind unten ein
paar Meter Quader aus der Zeit Herodes und darüber nachträglich erbaute
Mauerstücke.
Die Kleine Klagemauer ist ein Teil Mauer im muslimischen Teil der
Altstadt. Neben dem Fakt das diese Steine aus der Zeit Herodes sind ist
das sie viel näher am ursprünglichen Allerheiligsten sind als die
Klagemauer. Aus diesem Grund finden sich dort immer Juden um zu beten
oder auch zu feiern. Vor allem bekommt man ein Gefühl wie die Klagemauer
wohl ausgesehen hat bevor die Plaza gebaut wurden ist und die Mauer
zwischen Häusern und kleinen Gassen stand.
Ich war jetzt fünf mal in Jerusalem und nie hatte ich von dieser
“kleinen Klagemauer” gehört. Es wird also Zeit beim nächsten Besuch im
heiligen Land diese zu besuchen.
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